Eichstätt liegt im wunderschönen Altmühltal in Oberbayern und hat den Status einer großen Kreisstadt. Sie ist Bischofssitz des Bistum Eichstätt und Sitz der Verwaltung des Naturparks Altmühltal (Wikipedia: Eichstätt).
Anfang Oktober 2019 verbrachten wir eine knappe Woche in der sehr sehenswerten alten Stadt und Teilen des Naturparks Altmühl. Oktober ist ein guter Zeitpunkt, Eichstätt zu besuchen, denn die Laubbäume beginnen sich einzufärben, was sehr schön anzusehen ist.
Auf der Willibaldsburg
Sehr bekannt dürfte die Willibaldsburg sein. Sie wurde um 1353 errichtet und war bis ins 18. Jh. Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe. Die Willibaldsburg ist eine Spornburg, da sie auf einen Bergsporn erbaut wurde, der – in diesem Fall – an drei Seiten steil abfällt. (Wikipedia: Willibaldsburg). Sie thront über der Stadt und beherrscht das Stadtbild.
Marienstein ist ein Gemeindeteil Eichstätts. Dort verbrachte ich meine Kindheit. Die Willibaldsburg war aus unserem Kinderzimmer aus zu sehen, etwa aus dieser Perspektive. Das Foto wurde vom Fuß des Blumenbergs aus gemacht.
Der Besuch der Willibaldsburg ist ein Muss! Dort oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt und umliegenden Gemeindeteile Eichstätts.
Der Bastionsgarten war leider geschlossen. Doch allein die Aussicht dort oben ist lohnenswert. Der Bastionsgarten wurde 1998 angelegt und enthält Pflanzen aus dem Werk: Hortus Eystettensis. Auf der Willibaldsburg befindet sich auch das Jura Museum, ein Naturkundemuseum, das ebenfalls geschlossen war. Das fand ich schade, denn in diesem Museum befindet sich ein Exemplar des Archaeopteryx, Gattung Urvogel, neben anderen beeindruckenden Fossilien, die in den Steinbrüchen rund um Eichstätt gefunden wurden.
Steinbrüche rund um Eichstätt
Wer selbst auf „Schatzsuche“ gehen will, hat Gelegenheit dazu. Im Naturpark Altmühltal gibt es viele Steinbrüche, wo Plattenkalk abgebaut wird. Die Fossiliensuche kann richtig süchtig machen, zumindest erging es uns so. Wir besuchten den Steinbruch auf dem Blumenberg und mieteten uns je einen Hammer und Meißel, mit deren Hilfe sich die Platten spalten ließen. Wir bekamen eine gute Einweisung und ebenso Informationen, um welche Versteinerungen es sich bei unseren Funden handelte. Hat der Fossilienfund einen gewissen Wert überschritten, wird das Exemplar einbehalten und bezahlt (!) Alles andere darf mit nach Hause genommen werden.
Wir machten reichliche Beute. Die Versteinerungen, die wir fanden, waren zwar recht klein, doch mein Favorit waren eh die Maserungen, wo Wasseräderchen ganze Landschaften auf die Platten zauberten.
Auf dem Blumenberg hat man wiederum eine völlig andere Perspektive auf die Willibaldsburg.
Schönblick
Das Cafe Schönblick ist gleichzeitig ein Restaurant und Wellnesshotel mit großer Terrasse. Von diesem Aussichtspunkt im Naturpark Altmühltal hat man tatsächlich den schönsten Blick auf die Willibaldsburg und barocke Altstadt von Eichstätt.
Das Essen, ein kleiner Snack, schmeckte hervorragend.
Frauenberg in Eichstätt
Der Frauenberg ist 500 Meter hoch. Dort hatten wir uns ein Ferienhaus gemietet. Der Blick von dort auf Eichstätt ist sagenhaft, bei jedem Wetter!
Unser Ferienhaus am Frauenberg
Das Ferienhaus, das wir uns mieteten, ist über 200 Jahre alt und liebevoll renoviert worden. Die Marienstatuen und -Malereien mit dem kleinen Jesus finden sich weit verstreut immer wieder an Häusern, in den unterschiedlichsten Farben und Ausführungen.
Die Kalkplatten aus den Steinbrüchen wurden für die Dächer verwendet. Am Anfang sind sie hell und werden im Laufe der Jahre durch Witterungseinflüsse dunkel.
Frauenbergkapelle
Die Frauenbergkapelle thront auf dem Frauenberg und belohnt wiederum mit schönen Aussichten.
Entdeckungen beim Semmeln holen
Residiert man auf dem Frauenberg bedeutet das beim Brötchen holen: Frühsport. Der Berg ist steil und führt, geht man hinunter, zum kleinen Eichstätter Stadtbahnhof, wo Schienenzüge eine Anbindung zum Eichstätter Bahnhof, der etwas außerhalb liegt, sicher stellen.
Altstadt Eichstätt
Im Dom oder Kirchen innen zu fotografieren, ist oft sehr schwer, aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse. Der Pappenheimer Altar 1495 im Dom von Eichstätt ist kompett aus heimischem Kalk gearbeitet. Der Dom Mariä Himmelfahrt gehört dem Bistum Eichstätt.
Neben der Willibaldsburg und einem Willibald-Gynmasium gibt es auch einen Willibaldsbrunnen im typischen Barockstil. Der Heilige Willibald lebte um 740 in Eichstätt.
Das Fensterglas eines Cafes, ebenfalls am Marktplatz, faszinierte mich. Auf den folgenden ersten beiden Fotos ist es zu sehen. Es ist sehr alt und wurde nach unten immer dicker. Glas bewegt sich definitiv!
Kapellbuck
Kapellbuck ist ein Ortsteil von Eichstätt und bezaubernd. In Kapellbuck entspringt eine Quelle, der Kapellenbach, der auch Mühlbrunn genannt wird. Der Kapellenbach trieb früher viele Wasserräder aus Holz an. Ein stillgelegtes ist von der Westenstraße her zu sehen. Wir erinnerten uns, dass es in unserer Kindheit noch aktiv war.
Kapellbuck befindet sich hinter St. Walburg, dem Kloster mit Berufsschule. Früher war in St. Walburg die Grund- und Hauptschule der Mädchen.
Alter Westenfriedhof
Der alte bzw. ehemalige Westenfriedhof (1536-1851) war eher eine zufällige Entdeckung, als wir von Kapellbuck aus etwas weiter stadtauswärts, Richtung Marienstein, liefen. Die Michaelskapelle (1537) ist sehr klein, der Westenfriedhof sehr alt mit einer schön-düsteren Stimmung.
Inching und Römerkastell
Einen Ausflug in die schöne Natur des Altmühltals wollten wir uns nicht entgehen lassen. Es muss nicht Inching sein, doch der Ort bedeutete für uns eine weitere Station aus unserer Vergangenheit. Wir waren damals mit zwei Familien befreundet, die in Inching wohnten.
Das Schloss in Inching ist ein kleine Barockschlösschen mit Zugang zur Altmühl. Es befindet sich in Privatbesitz und ein Teil wird für Feriengäste vermietet.
Inching liegt zwischen Pfünz und Walting. Ein Grund mehr sich das Römerkastell anzusehen, denn es liegt in der Nähe von Pfünz.
Bei der Kirche in Inching handelt es sich um die katholische Filialkirche St. Martin. Sie wurde nie umgebaut, deshalb vermutet man, dass alles Wesentliche aus dem 11. Jh. stammt.
Eichstätt: Notre Dame
Ja, den gibt es auch in Eichstätt. Dabei handelt es sich um die ehemalige „Klosterkirche Notre Dame“ mit barocker Kuppelhalle, die sehr schön bemalt und restauriert wurde. Heute befindet sich dort das Informationszentrum Naturpark Altmühl. Die Ausstellung über den Naturpark erstreckt über zwei Stockwerke. Dazu gehört auch ein kleiner Biotopgarten.
Hallo Karin, deine Fotos von Eichstätt und Umgebung sind besonders hübsch und der Text sehr informativ. Vielleicht magst du mal ins Inchinger Schlösschen reinschauen wenn du wieder in der Nähe bist? Da gibt es auch Jugenderinnerungen aufzufrischen! Darauf freunen sich Robert und Erika Böhm.
Vielen lieben Dank für euren Kommentar. Wir waren 2019 allesamt in Eichstätt und haben viele Orte der Erinnerung aufgesucht. Danke für die Einladung nach Inching. Wenn ich mal wieder in der Nähe bin – dann klopfe ich an die Tür eures wunderschönen Schlösschens.